Die Wand befindet sich an einem Eingang zu Halle-Neustadt, daher sollte die Gestaltung einen klaren Bezug zum Viertel haben. Wir hatten das Glück, viel Zeit für die Vorbereitung des Wandbildes zu haben, sodass der Künstler Fotos bei verschiedenen Wetterbedingungen und Jahreszeiten machen konnte. Die Bäume direkt vor dem Haus sollten mit einbezogen werden, anstatt sie als visuelle Bedrohung für das Kunstwerk zu sehen. Deshalb entschieden wir uns für etwas Abstraktes, das dennoch einen klaren Bezug zu Halle-Neustadt hat. Dabei kam die Struktur der Betonsteine an den Häusern in den Sinn, die noch aus der sozialistischen Zeit existieren. Wir haben bereits 2017 eine Wand mit diesem Thema gemalt und damals war die Wertschätzung durch vorbeigehende Nachbarn wirklich gut. Mit diesem Gedanken als Grundidee wurde eine mathematische Formel genommen, um die Größe der Dreiecke immer weiter zu reduzieren, je näher das Bild dem Himmel kommt. Das unterstreicht das natürliche Sehverhalten des Menschen, bei dem Dinge, die weiter weg sind, kleiner erscheinen – genau das passiert ja auch, wenn man einen Baum betrachtet: Die Blätter scheinen oben kleiner zu sein. Wir waren super glücklich, dass viele Leute zu uns kamen, nachdem wir fertig waren, und sagten, dass es schön ist, wie das Gemälde durch die Bäume hindurch scheint – und nicht, dass es traurig ist, dass die Bäume vor dem Wandbild stehen und es verdecken. Das war das größte Ziel: ein Kunstwerk zu schaffen, welches zu dem Raum passt, in dem es sich befindet.
Der Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung durch die Freiraumgalerie.
Fassadengestaltung HaNeu im Weidaweg 9, Halle Neustadt.
Entwurf: Danilo Halle, 2020
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